Unter den Strukturen der europäischen Jugendarbeit stellen die Jugenddienste in Südtirol eine Besonderheit dar. Während die historischen Wurzeln im kirchlichen Bereich liegen, kamen besonders nach der Einführung des Landesgesetzes Nr. 41 zur Förderung der Jugendarbeit im Jahr 1983 sukzessive weitere Gründungen und Arbeitsfelder hinzu.
Die Gründung des Jugenddienstes Bozen-Land am 07. April 2000 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Jugenddienste. Auf der einen Seite wurde mit der Trägerschaft der Gemeinden Sarntal, Jenesien und Mölten, das Jugenddienst-Netz weitgehend auf ganz Südtirol ausgedehnt. Auf der anderen Seite orientierte sich die Organisation erstmalig nicht mehr an der kirchlichen Struktur der Dekanate. Durch den Wechsel der Gemeinden Karneid, Tiers (beide Gründungsmitglieder), Welschnofen und Deutschnofen (2002) von anderen Jugenddiensten zur neuen Einrichtung, erstreckte sich das Einzugsgebiet auf fünf verschiedene Dekanate (Sarnthein, Bozen I, Kastelruth, Deutschnofen, Mölten).
Der Sitz der neuen Einrichtung lag zudem nicht im Einzugsgebiet (was ebenso ein Novum darstellte), sondern in der Landeshauptstadt Bozen und damit annähernd in der Mitte des weit verzweigten Territoriums.
Foto v.l.: Hannes Rechenmacher (erster hauptamtlicher Mitarbeiter), Eugen Runggaldier (Jugendseelsorger), Ingrid Ramoser (damalige Vorsitzende) und Gernot Psenner (erster Vorsitzender des Jugenddienstes) bei der Eröffnung des Jugenddienst-Büros im Jahre 2001.
Die treibenden Kräfte hinter der Gründung des Jugenddienstes Bozen-Land waren Gernot Psenner aus Tiers, der in der Folge für ein Jahr der erste Vorsitzende des Jugenddienstes war, der damalige diözesane Jugendseelsorger Eugen Runggaldier sowie der damalige Direktor des Amtes für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter.
Am 15. Februar 2001 nahm der Jugenddienst mit der Einstellung des ersten hauptamtlichen Mitarbeiters Hannes Rechenmacher operativ seine Tätigkeit auf,
im Jahr 2002 erfolgten die Anstellungen von Gernot Psenner als zusätzlichen Jugenddienst-Referenten und von Annemarie Thaler als Mitarbeiterin im Jugendtreff Hondenada in Sarnthein.
In den nächsten Jahren kamen laufend neue Einzugsgebiete hinzu: im Jahr 2019 wurden die Gemeinden Vöran, Kastelruth und Völs aufgenommen. Zu den 17 Gründungspfarreien kamen noch 4 weitere hinzu: Eggen (2014), Pens (2017), Seis (2018) und Kastelruth (2018). Die Pfarrei Kardaun ist im Jahr 2007 als Mitglied ausgestiegen. So zählt der Jugenddienst Bozen-Land nun 11 Mitgliedsgemeinden und 20 Mitgliedspfarreien.
Foto v.l.: Hannes Rechenmacher und Gernot Psenner bei der Eröffnung des Jugenddienst Büros 2001.